IMPALA - Verbesserung von Infrastrukturen für körperliche Aktivität in der Freizeit auf kommunaler Ebene

01.01.2010

IMPALA – IMProving Infrastructures for Leisure-Time Physical Activity in the Local Arena

 

www.impala-eu.org

Ziele von IMPALA

Das IMPALA-Projekt wird von der Europäischen Kommission (Direktorat für Gesundheit) gefördert. Ziel ist es, Erkenntnisse über „gute Praxis” in Planung, Finanzierung, Bau und Management lokaler Infrastrukturen für Bewegungsaktivitäten in der Freizeit zu gewinnen und zu verbreiten. Dafür untersucht IMPALA nationale politische Strategien sowie Verfahrensweisen und Instrumente zur Entwicklung von Infrastrukturen für Sport und Bewegung in der Freizeit. 

IMPALA unterscheidet drei Typen von Infrastrukturen für Sport und Bewegung in der Freizeit:

  • Sportanlagen, z.B. Sporthallen, Bäder und Schwimmhallen, Sportplätze.
  • Freizeitinfrastrukturen, die spezielle Sport- und Bewegungsgelegenheiten bieten, z.B. Parks, Spielplätze, Radwege.
  • Urbane und naturnahe Räume, die nicht speziell für Sport und Bewegungsaktivitäten gestaltet wurden, allerdings dazu genutzt werden können, z.B. Plätze, Straßen, Wälder, Strände.

IMPALA soll die koordinierte Entwicklung lokaler Infrastrukturen für Bewegungsaktivitäten in der Freizeit in den EU-Mitgliedsstaaten unterstützen sowie dazu beigetragen, soziale Ungleichheit im Zugang zu Infrastrukturen innerhalb der Länder und zwischen den Ländern zu reduzieren.

Umsetzung

  • Erarbeitung von Kriterien "guter Praxis" für politische Strategien und Verfahrensweisen zur Entwicklung von Infrastrukturen für Bewegungsaktivitäten in der Freizeit
  • Verbreitung und Umsetzung der Empfehlungen und "guter Praxis".

Bestandsanalyse nationaler politischer Strategien und Verfahrensweisen in Europa

Leitung: TNO Leiden, Niederlande / Universität Jyväskylä, Finnland

In der ersten Projektphase wurden auf der Basis von qualitativen Interviews mit Expert(inn)en und politischen Entscheidungsträger(inne)n nationale politische Strategien, Gesetze, Richtlinien und Aktionspläne zur Entwicklung von Infrastrukturen für Sport und Bewegung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Inventare als Richtlinien oder Aktionspläne in allen teilnehmenden 12 Ländern gebräuchlich sind. Generell sind jedoch große Unterschiede festzustellen. Es existieren Strategien und Aktionspläne, die sich auf einzelne Typen von Infrastrukturen beziehen oder auf eine Sportart. In Finnland gibt es beispielsweise einen nationalen Aktionsplan für Sportanlagen, in Deutschland und Österreich nationale Aktionspläne für Fahrradfahren. Umfassende politische Strategien für die Entwicklung von Infrastrukturen auf der Basis eines breiten Infrastruktur- und Bewegungsbegriffs, wie in Norwegen, sind jedoch selten. Es gibt nur wenige Strategien, die sich gezielt mit dem Zugang zu und der Öffnung von existierenden Infrastrukturen oder dem Schaffen breiter Möglichkeiten für Sport und Bewegung zur Erreichung aller Bevölkerungsgruppen und Generationen beschäftigen. In vielen Ländern gelten Gesetze und Richtlinien eher auf regionaler als auf nationaler Ebene. In Litauen z. B. werden Sport- und Bewegungsinfrastrukturen hauptsächlich nicht staatlich sondern privatwirtschaftlich reguliert. Vergleichbar ist dagegen in allen Ländern die Bandbreite der Sektoren, die an der Entwicklung von Strategien für Sport- und Bewegungsinfrastrukturen beteiligt sind: insbesondere Sport, Stadt- und Raumplanung, Umwelt, Gesundheit, Tourismus und Wirtschaft. In der zweiten Projektphase wurden mittels Dokumentanalyse und zusätzlicher Interviews nationale Verfahrensweisen, Methoden und Instrumente erhoben. Die Analyse aller drei Typen von Infrastrukturen für Sport und Bewegung erfolgte nach den Kriterien Planung, Finanzierung, Bau und Management. In der Planung spielen im wesentlichen vier Methoden eine Rolle: Inventare, Richtwertansätze, Bedarfserhebung und Beteiligungsansätze. In der Mehrzahl der Länder liegt eine Form von Inventar zu Infrastrukturen für Sport und Bewegung vor. Etwa die Hälfte der Länder verwendet Richtwertansätze für Infrastrukturplanung. Systematische umfassende Ansätze zur Bedarfserhebung oder Beteiligung aller relevanten Sektoren und Akteure in der Planung werden nur von einer Minderheit genutzt. Die Dimensionen Bauen sowie Finanzierung und Management von Infrastrukturen bieten nach IMPALA Ergebnissen großes Potential für politische Strategien und systematische Verfahren, die intersektorale Kooperation sowie Beteiligung fördern und einen Beitrag zu sozialer Chancengleichheit leisten. Die in 2010 zu erstellenden Richtlinien werden diese Aspekte aufnehmen.
Die ersten beiden Zwischenberichte von IMPALA sind online verfügbar unter: www.impala-eu.org/reports

Erarbeitung von Kriterien „guter Praxis“ 

Leitung: Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Anknüpfend an die Ergebnisse der Bestandsanalyse in den ersten Projektphasen werden Qualitätskriterien für politische Strategien und Verfahrensweisen entwickelt. Diese werden dann in Richtlinien zur Verbessung von Infrastrukturen für Sport und Bewegung mit Beispielen guter Praxis zusammengefasst. Anhand der Richtlinien sollen bestehende politische Strategien und Verfahrensweisen in den beteiligten Ländern evaluiert werden. Anderen interessierten Organisationen und Ländern sollen die Richtlinien ermöglichen, Politik und Verfahrensweisen vor Ort abzugleichen. So können Ansätze zur Weiterentwicklung von politischen Rahmenbedingungen und Verfahrensweisen für die Entwicklung von Infrastrukturen für Bewegung und Sport in der Freizeit bestimmt werden.

Ergebnisse

Die im Rahmen des IMPALA-Projektes gewonnen Ergebnisse werden in den beteiligten Ländern in nationalen Workshops verbreitet sowie in einer internationalen Abschlusskonferenz europaweit vorgestellt.

Projektpartner in Österreich

Abteilung Bewegungs- und Sportpädagogik
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport, Universität Wien
Leitung: o. Univ.-Prof. Dr. Michael Kolb
Wissenschaftliche Mitarbeit: Ass. Prof. Dr. Rosa Diketmüller, DI Irene Bittner
Kontakt: irene.bittner@univie.ac.at

Kooperationspartner in Österreich

ÖISS - Österreichisches Institut für Schul- und Sportstättenbau

Projektkoordination 

Prof. Dr. Alfred Rütten
Institut für Sportwissenschaften und Sport
Universität Erlangen-Nürnberg

Projektpartner in der EU 

Am Projekt sind 25 Organisationen aus 12 EU-Mitgliedsstaaten beteiligt: Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Litauen, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Spanien, Tschechien

Laufzeit

Jänner 2009 – Dezember 2010


Wissenschaftliche Projektpartner

Dänemark: Universität Süd-Dänemark, Odense
Deutschland: Universität Erlangen-Nürnberg
Finnland: Universität Jyväskylä
Frankreich: Universität Nancy
Italien: Universität Rom „Foro Italico“
Litauen: Akademie für Leibeserziehung, Kaunas
Niederlande: TNO Quality of Life
Norwegen: Oslo Universtiy College
Österreich: Universität Wien
Portugal: Universität Porto
Spanien: Universität der Extremadura
Tschechische Republik: Palacky Universität Olomouc

Nationale Kooperationspartner

Dänemark: Verkehrsamt Stadt Odense
Deutschland: Deutscher Olympischer Sportbund
Finnland: Verband finnischer Lokal- und Regionalbehörden
Frankreich: Ministerium für Gesundheit und Sport
Italien: Censis Serviui S.p.A., Acciari Consulting
Lithuania: Stadt Kaunas
Niederlande: VU University Medical Center, Netherlands Institute for Sport and Physical Activity
Österreich: ÖISS - Österreichisches Institut für Schul- und Sportstättenbau
Spanien: Regionalregierung der Extremadura
Tschechische Republik: Stadt Olomouc
WHO European Centre for Environment and Health

Finanzierung

Das IMPALA-Projekt wird von der Europäischen Kommission, Exekutivagentur für Gesundheit und Verbraucher, und auf nationaler Ebene vom Fonds Gesundes Österreich gefördert.