Einfluss spezifischer Kollagenpeptide auf Kenngrößen der biomechanischen und systemischen Regeneration nach intensiver Muskelbelastung

Eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Zufuhr von Proteinen bzw. Aminosäuren ist für die Synthese körpereigener, bindegewebsartiger Strukturen wie Muskeln, Sehnen, Bändern und Knochen von großer Bedeutung. Vielfältige metabolische und hormonelle Stoffwechselprozesse werden durch Proteine gesteuert bzw. beeinflusst. Unbestritten ist, dass messbare Verbesserungen erst durch die Kombination von Training und Proteinzufuhr möglich sind. Durch eine alleinige Steigerung der Proteinzufuhr ohne Trainingsaktivität kann keine strukturelle oder metabolische Anpassung erwartet werden.

Die Datenlage hinsichtlich der Auswirkungen akuter wie auch langfristiger Proteinsupplementierung nebst körperlicher Aktivität auf die Belastbarkeit bzw. Regeneration ist bislang als spärlich zu bezeichnen. Einige Übersichtsarbeiten bzw. Meta-Analysen sehen einen zwar geringen aber signifikanten Positiveffekt nach Proteingabe, während andere Autoren dies nicht nachvollziehen können. Einige Untersuchungen haben lediglich den Akuteinfluss einer kurzfristigen Eiweißgabe vor einer erschöpfenden Trainingseinheit analysiert.

Obwohl verschiedene Arbeitsgruppen mittlerweile konsistent über eine Zunahme von Muskelmasse und Muskelkraft berichten, ist die Datenlage zur Regenerationswirkung von und durch spezifische Kollagenpeptide bislang kaum untersucht worden. Das Ziel des Dissertationsprojekts besteht demnach darin, den potentiellen Einfluss von spezifischen Kollagenpeptiden auf die systemische Regeneration nach intensiver Muskelbelastung zu untersuchen. Folgende Fragestellungen sind diesbezüglich von Bedeutung:

  • Welchen Einfluss üben spezifische Kollagenpeptide auf biomechanische Parameter und morphologische Eigenschaften von Muskel- und Sehnenstrukturen nach intensiver Muskelbelastung aus?
  • Welchen Einfluss nehmen spezifische Kollagenpeptide auf die Regeneration nach intensiver Muskelbelastung, ausgedrückt durch inflammatorische, biochemische und immunologische Marker?

 Kollagenpeptide ähneln allgemein geläufigeren Proteinen wie Whey, Casein oder Sojaprotein. Sie verfügen dennoch über ein andersartiges Aminosäureprofil und entfalten infolgedessen etwas unterschiedliche Wirkungen. Die Untersuchung der Wirkung von Kollagenpeptiden in Verbindung mit körperlicher Aktivität birgt speziell für rehabilitative als auch für präventive und leistungssportorientierte Zwecke große Potenziale. Nach derzeitigem Stand der Literatur konnten bereits Gelenksbeschwerden, die Anzahl an Knöchelverletzungen und der Knochensubstanzabbau vermindert werden. Protektive Effekte auf bindegewebige Strukturen wie Gelenksknorpel konnten ebenso beobachtet werden. Das vorliegende Forschungsvorhaben soll einen weiteren Beitrag dazu liefern, welche Potenziale spezifische Kollagenpeptide im Bereich der muskulären und bindegewebsspezifischen Regeneration entfalten könnten. Eine mit diesem Vorhaben zu untersuchende Reduktion bzw. Optimierung von Rehabilitations- und Regenerationszeiten von unterschiedlichen Zielgruppen unterstreicht die Bedeutsamkeit und Relevanz.

Ultraschall

Ultraschallbild einer Achillessehe (links) und des Vastus Lateralis (rechts)