Empirischen Studien zufolge kann davon ausgegangen werden, dass zirka 60% der österreichischen Bevölkerung seltener als 1-2 Mal im Monat Sport betreiben – zu wenig, um in den Genuss der gesundheitsfördernden Wirkungen des Sports zu gelangen. In diesem Bevölkerungsanteil steckt ein Potential, das für eine Erhöhung sportlicher Aktivitäten nutzbar gemacht werden soll. Damit dieses Vorhaben realisiert werden kann, erfolgte in der Aktivierungsstudie eine systematische Daten- und Faktenerhebung zur Sportausübung, Sportorganisation und zum Stellenwert des Sports in Österreich. Status quo und Defizite wurden aufgezeigt. Darauf aufbauend wurden optimierende Maßnahmen entwickelt, die in weiteren Projektphasen umgesetzt werden sollen.
Zunächst wurde eine soziodemographische Strukturierung der nicht sporttreibenden Österreicher/innen in Form einer Desk-Research-Analyse vorgenommen. Anhand von Literatur und Daten aus aktuellen Studien wurden die relevanten Merkmale der Zielgruppe ermittelt. Ziel war eine Differenzierung des inaktiven 60%-Anteils der österreichischen Bevölkerung in Teilgruppen und eine grobe Einteilung nach deren Potential in punkto Sportaktivität. Es wurden 102 Personen mit geringer bzw. keiner Sportaktivität aus ganz Österreich befragt. In qualitativen Interviews wurden sowohl Motivatoren (positive Antriebskräfte), als auch Demotivatoren (Hemmfaktoren) ermittelt. Ferner wurden Gruppendiskussionen mit Expert/inn/en aus dem Sportbereich durchgeführt, um deren Empfehlungen und Beobachtungen in die Studienergebnisse einfließen lassen zu können.
Wichtigste Aufgabe war die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs zur Förderung des Sportengagements in Österreich. Diese Maßnahmen zielen auf ein neues Selbstverständnis der Sportvereine und -verbände sowie generell auf ein neues Image des Sports in Österreich ab. Neben den traditionellen Aufgaben im Leistungs- und Wettkampfsport übernehmen Sportvereine und -verbände Aufgaben in der Prävention und Gesundheitsförderung, die – ggf. in Kooperation mit anderen Institutionen und mit Hilfe begleitender Werbekampagnen – noch weiter ausgebaut werden sollen.
Kontakt: https://institut-schmelz.univie.ac.at/abteilungen/sportsoziologie-und-psychologie/sportsoziologie/