Biomarker aus dem Ohrläppchen?

01.01.2018

Angesichts der steigenden Belastung durch Training und Wettkampf im Spitzensport kommt dem Monitoring von Erholung und Belastung eine immer höhere Bedeutung zu. Die Messung der Muskelschädigung mittels spezieller Marker aus dem Blut (z.B. Creatinkinase) und die Bestimmung eines Immunstatus mit Hilfe von Entzündungsparametern (z.B. CRP, IL-6) zählen zu den am meisten verwendeten Monitoring-Methoden. Limitierend auf den regelmäßigen Einsatz im Breiten- und Leistungssport wirkt sich jedoch in erster Linie die Notwendigkeit einer venösen Blutprobe aus. Kapillarblut aus dem Ohrläppchen wurde bis dato noch nicht für Untersuchungen herangezogen, obwohl die Vorteile (geringe Probenmenge, Einfachheit der Abnahme, Compliance der Sportler/innen) auf der Hand liegen.

Ziel dieser Studie ist es, bestimmte Gütekriterien (Wiederholbarkeit und Genauigkeit) der Bestimmung des Immunstatus im Vergleich zwischen venösen und kapillaren Blutproben in Ruhe sowie nach vorangegangener, körperlicher Belastung festzustellen. Zu diesem Zweck wird der Immunstatus sowohl mittels eines Standardverfahrens (Routineblutbild) als auch mittels eines Ersatzverfahrens (Durchflusszytometrie), das eine geringere Probenmenge erlaubt, gemessen. Dabei wird auch überprüft, ob sich die Methode der Blutabnahme (kapillar versus venös) auf die Ergebnisse auswirkt. Zusätzlich wird in einer Wiederholung der Untersuchung überprüft, ob es Unterschiede zwischen an zwei unterschiedlichen Tagen stattfindenden Blutabnahmen gibt. Da bekannt ist, dass sich der Immunstatus als Antwort auf einen intensiven Belastungsreiz verändert, wird neben den oben beschriebenen Gütekriterien auch die Anwendbarkeit der Kapillarblutmessungen im Rahmen einer Belastung am Laufband festgestellt.

 

Kooperationspartner:

ÖISM, emer. o. Univ.-Prof. Dr. Norbert Bachl

Abteilung Trainingswissenschaft des Institus für Sportwissenschaft Wien, Universität Wien, Univ.-Prof. Mag. Dr. Harald Tschan

Kontakt: Assoz. Prof. Dipl.-Ing. Dr. Barbara Wessner, Abteilung Sport- und Leistungsphysiologie, Institut für Sportwissenschaft, Universität Wien, ; barbara.wessner@univie.ac.at

Laufzeit:

Jänner 2018 - Juni 2019