Die Veranstaltung vereinte die beiden Forschungsprojekte „Smart Sport Assistance“ und „Sinnvoll Aktiv“, die sich jeweils mit unterschiedlichen Aspekten der Inklusion und Unterstützung von blinden und sehbehinderten Menschen beschäftigen. Dazu wurden vormittags in einer Präsentationsreihe bisherige Ergebnisse und Erkenntnisse vorgestellt, allem voran die „Sensibilisierungsbox“, als bleibendes Endprodukt von „Smart Sport Assistance“, sowie einige der darin enthaltenen Assistenzsysteme (HTL Leonding, TGM). Dieses Thema wurde von Prof. Rutkowska und Prof. Bednarczuk mit dem Vortrag „Sustainable Use Case Ideas for the Awareness Box in Poland“ abgerundet.
Den Übergang zum Projekt „Sinnvoll Aktiv“, das sich mit der Mobilitätserhaltung von Menschen mit Seheinschränkungen im Alter beschäftigt, schaffte ein Beitrag von Prof. Caserotti mit dem Titel „Challenges of Aging and Visual Impairment and How Physical Activity Can Act as a Magic Pill“. In diesem Zusammenhang wurde von zwei Entwicklungsteams der HTL Leonding der erste Prototyp des Assistenzsystems „Sportsfreund“ vorgestellt, der Bewegungsübungen blindengerecht darstellt und in Echtzeit autonom Feedback zur Übungsdurchführung gibt - basierend auf KI-gestützte „Computer Vision“-Technologie. Dabei hilft ein humanoider Roboter, der die korrekte Körperposition einnimmt und ertastet werden kann.
Am Nachmittag konnten die Teilnehmer:innen an drei interaktiven Stationen einige der entwickelten Systeme selbst testen. Mit einer neu entwickelten digitalen Version des herkömmlich analogen Klingelballs wurden heiße Duelle im Torball – dem populärsten Blindensport – ausgefochten. Beim Turnier im „blind Freiwerfen“ konnte das Projekt „Goalfinder“ ausprobiert werden – ein System, das die Lage eines Basketballkorbes mittels akustischen Signals indiziert und Boardtreffer sowie Körbe detektiert. Außerdem konnte in einem kleinen lebensnahen Parcours die Orientierung im Raum mit dem Blindenstock erprobt werden. Besonders wertvoll waren dabei die aktiven Beiträge und Rückmeldungen der blinden und sehbehinderten Teilnehmer:innen, die ihre persönlichen Erfahrungen einbrachten. Zusätzlich gab es eine Feedback-Station für jene Schüler:innen, die aktuell im Rahmen von „Sinnvoll Aktiv“ neue Assistenzsysteme entwickeln. Hier konnte von einer Runde, bestehend aus einer betroffenen Person, sowie je einer Person mit Expertenwissen aus den Bereichen Technologie beziehungsweise Inklusion, ein breites Spektrum an Rückmeldungen eingeholt werden. „Smart Sport Assistance“ und „Sinnvoll Aktiv“ werden durch das Forschungsförderungsprogramm „Sparkling Science 2.0“ des Bundesministeriums Frauen, Wissenschaft und Forschung (https://www.bmfwf.gv.at/) finanziell unterstützt. Abwicklung und Koordination dieser Unterstützung unterliegen dem OeAD (https://oead.at/) .