ERC Consolidator Grant für Hans Kainz

04.12.2024

Assoziierter Professor Hans Kainz erhält für das Projekt INSIDE-BONE diese prestigeträchtige Auszeichnung, die mit rund 2 Millionen Euro dotiert ist. Mit dem Programm des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) wird grundlagenorientierte Pionierforschung mit hohem Innovationspotenzial ermöglicht.

Neue Möglichkeiten zur Vorbeugung von Knochendeformationen finden

Knochen sind für die langfristige Gesundheit von entscheidender Bedeutung, denn sie bieten strukturelle Unterstützung und ermöglichen Mobilität. Bei bestimmten Patient*innengruppen kommt es jedoch häufig zu pathologischem Knochenwachstum, was zu erheblichen klinischen Problemen führt. Mechanische Belastungen spielen eine zentrale Rolle im Knochenwachstum, doch die genauen Bedingungen, die normales Wachstum fördern oder zu pathologischem Wachstum führen, sind bisher unklar. Im ERC-geförderten Projekt INSIDE-BONE soll diese Wissenslücke geschlossen werden: Der Biomechaniker Hans Kainz und sein Team untersuchen die Beziehung zwischen muskuloskelettaler Anatomie, alltäglichen Bewegungen, mechanischer Belastung und Knochenwachstum – sowohl bei Kindern mit normaler Entwicklung als auch bei Kindern mit pathologischem Knochenwachstum. Ziel der Forschung ist es neue Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von pathologischem Knochenwachstum zu finden.

Über Hans Kainz

Hans Kainz promovierte 2016 in Biomechanik an der Griffith University (Australien). Er arbeitete als Rehabilitationsingenieur am Queensland Children's Hospital (2014-2016) und war von 2017 bis 2020 Postdoctoral Research Fellow an der KU Leuven (Belgien). Im Jahr 2020 kam Kainz als Assistenzprofessor für Neuromechanik an die Universität Wien, wo er die Forschungsgruppe Neuromechanik gründete, und wurde 2024 zum Assoziierten Professor ernannt. Kainz' Gruppe kombiniert in-silico-Simulationen mit experimentellen Daten, um das Verständnis von typischen und pathologischen Bewegungen zu verbessern. Seine Arbeit zielt darauf ab, die klinische Entscheidungsfindung für Menschen mit Bewegungsstörungen und die evidenzbasierte motorische Rehabilitation nach Verletzungen oder orthopädischen Eingriffen zu verbessern.