Schulfreiräume und Geschlechterverhältnisse

01.02.2009

www.univie.ac.at/schulfreiraum

 

Das Forschungsprojekt „Schulfreiräume und Geschlechterverhältnisse“ analysiert das Bewegungs- und Nutzungsverhalten von Schülerinnen und Schülern in schulischen Freiräumen und Pausenhöfen in 20 wiener und steiermärkischen Schulen und zielt auf die Sensibilisierung von SchülerInnen und LehrerInnen für Geschlechter- und Gesundheitsfragen. Das Projekt wurde 2005 bis 2007 von Rosa Diketmüller in Kooperation mit Heide Studer und ihrem Team vom Landschaftsplanungsbüro tilia (www.tilia.at) geleitet und vom bmbwk, FGÖ, Magistrat Wien und Graz sowie dem Land Steiermark unterstützt.

 

Projektleitung: Ass. Prof. Dr. Mag. Rosa Diketmüller

Projektmitarbeiterinnen:
Universität Wien: Mag. Barbara Berghold, Mag. Barbara Förster, Mag. Elke Frommhund, Mag. Johanna Witzeling
Büro tilia: DI Stephan Schirl, DI Barbara Gungl, DI Barbara Hemmelmeier-Händel

Zeitraum: Mai 2005 – Feber 2007

Beschreibung:

Ziele

Projektziele
Analyse der Raumnutzung von Schulfreiräumen von Mädchen und Buben in unterschiedlichen Schultypen.
Sensibilisierung von Schüler/innen und Lehrer/innen hinsichtlich der Nutzung und Gestaltung von gesundheitsförderlichen Schulfreiräumen.
Erarbeitung von geschlechtersensiblen Empfehlungen für die gesundheitsfördernde Nutzung und Gestaltung von Schulfreiräumen.


Beschreibung
Schulfreiräume sind wichtige Bewegungsräume, Lernorte und Treffpunkte für Schülerinnen und Schüler. Sie sind bedeutsam für die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. In den bisherigen Modellen zur gesundheitsfördernden Gestaltung von Schulfreiräumen wird der Aspekt der Geschlechterverhältnisse weitgehend ausgeblendet.

Dabei belegen Untersuchungen zur Nutzung des öffentlichen Raumes deutliche Unterschiede zwischen Mädchen und Buben, vor allem in Bezug auf Bewegung. Mädchen weisen demnach ein zunehmend ambivalentes Verhältnis zu Sport und Bewegung auf und nutzen den öffentlichen Raum vermehrt für soziale Interaktionen, während Buben bewegungsaktiver sind und tendenziell mehr Raum in Anspruch nehmen.

Diese deutlichen Verhaltensunterschiede resultieren aus einer bereits früh einsetzenden unterschiedlichen Bewegungssozialisation von Mädchen und Buben und der Verfügbarkeit von Bewegungs-/Räumen (Gestaltung, Betreuung, …). Ein gewisses Mindestmaß an Bewegungs- und Sportmöglichkeiten ist für die Gesundheit bedeutsam und gerade im Kindes- und Jugendalter wichtig für den Knochenaufbau, der nach dem 20. Lebensjahr nicht mehr nachgeholt werden kann.

Das Projekt "Schulfreiräume und Geschlechterverhältnisse" greift die Frage nach den Kriterien einer gesundheitsförderlichen Gestaltung von Schulfreiräumen auf und erarbeitet gemeinsam mit Lehrer/innen und Schüler/innen Möglichkeiten, wie Mädchen und Buben zu einer bewegungsreicheren und freudvolleren Nutzung im Setting Schule angeregt werden können.

Basierend auf einer Kartierung der Schulfreiräume erfolgte die Dokumentation und Analyse der Ausstattung und Nutzung von Schulfreiräumen bezüglich des Nutzungsverhaltens von Mädchen und Buben sowie der Nutzungsregeln und -zeiten in unterschiedlichen Schulformen in Wien und der Steiermark. Zum Einsatz kamen dabei Beobachtungen von 60 Pausensituationen sowie Interviews mit Schüler/innen und Lehrer/innen. Die Daten wurden in so genannten Nutzungskarten für jede einzelne Schule verdichtet.

Abschließend wurde an jeder Schule ein Workshop mit den SchülerInnen bzw. LehrerInnen durchgeführt, die Ergebnisse diskutiert und gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet.

Projektpartner:
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport / Diketmüller
landschaftsplanungsbüro tilia

 


Fördernde Organisationen: